Nachdem in der Vorwoche im Stallhof des Dresdner Schlosses die feierliche Verabschiedung stattfand, konnte der Chef der Feuerwehr noch ein paar Tage Urlaub genießen, um dann am 22. Oktober seinen „ letzten Arbeitstag“ zu erleben. Und ein Erlebnis ist es für alle Teilnehmer geworden.

Die Mitarbeiter der Feuerwehr wollten es sich nicht nehmen lassen, einen Tag der Überraschungen zu gestalten. Unter der Leitung von Michael Klahre begann das Programm bereits am Wohnort vom Kamerad Rümpel. Die Historiker hatten zur Beförderung ein Löschfahrzeug und Tanklöschfahrzeug vom Typ W 50 aus der Garage geholt. Die erste Station war die Feuerwache 4 in Löbtau, wo auch Kamerad Rümpel seine ersten Sporen verdient hatte. Von der FW 4 sollte zur Weiterfahrt eine Drehleiter, der Gerätewagen der Höhenrettung und ein Gerätewagen Öl der Wache 4 den Amtsleiter zum Rathaus befördern. Der Erste Bürgermeister Detlef Sittel erwartete die Fahrzeuge vor der Goldenen Pforte des Rathauses, um mit Andreas Rümpel auf den Rathausturm zu steigen, wo er einen Blick über sein Wirkungsbereich führen konnte.

Dass da auch die Höhenrettung mit vor Ort war, sollte nur die Spezialisierung der Wache 4 zeigen. Viel Zeit blieb nicht für einen Aufenthalt, denn der Löschzug und Rettungsfahrzeuge der Wache Altstadt standen schon bereit, um den Amtsleiter zu einem Treffen mit dem ehemaligen Oberbürgermeister Herrn Rosberg nach Pieschen zur Slipstelle an die Elbe zu bringen. Hier hatte die Feuerwache Übigau für eine kleine Erholung zum Kaffee geladen. Einige Wehrleiter der Stadtteilfeuerwehren warteten bereits mit dem Löschfahrzeug der STF Dresden-Ockerwitz auf Kamerad Rümpel, um ihn zur Pillnitzer Feuerwehr zu bringen. Hier bestand die Möglichkeit für die Freiwilligen Feuerwehren, dem Amtsleiter ihren Dank auszusprechen und die besten Wünsche zu übermitteln. Von der STF Dresden-Gorbitz wurde ein leckerer Kesselgulasch aus der Gulaschkanone gereicht.

Der ganze Tagesablauf war Andreas Rümpel natürlich unbekannt.

Er wusste nur, dass er eine Mütze mitbringen sollte. Erst als er dann an der Elbe die beiden Rettungsboote der Feuerwachen Striesen und Albertstadt am Ufer sah, wusste er, dass es nun stürmisch wurde. Einmal ein anderes Steuer in der Hand zu haben, bereitete ihm große Freude. Auf der Fahrt im Boot zur Slipstelle Eisenberger Straße wurden einzelne Stationen bzw. Brücken an der Elbe kurzzeitig durch Einsatzkräfte besetzt und der Feuerwehrchef mit Blaulicht begrüßt. An der Albertbrücke hatte sich der Löschzug der Striesener Feuerwehr aufgestellt und auf der Brücke grüßten die Kameraden von Übigau. Im HLF der Feuerwache Striesen und mit Begleitung des Löschzuges der Wache wurde der Amtsleiter zur Rettungswache Neustadt gebracht. Über viele Jahre war er hier auf der damaligen Feuerwache Louisenstraße tätig gewesen. Ihm wurde auch die Ehre zuteil, die Turmuhr auf dem Gebäude aufzuziehen.

Ein kurzes Treffen mit den Leitern der Hilfsdienste und des THW war auf der vorletzten Station vorgesehen, bevor dann ein Kranwagen den Amtsleiter zu seiner letzten Dienststelle nach Übigau brachte. Hier verabschiedete er sich bei Mitarbeitern der Leitstelle, die am Vortag durch das Sturmtief „Ignatz“ arg belastet gewesen waren.

Ein zwangloser Nachmittag mit seinen Abteilungsleitern sollten den ereignisreichen letzten Arbeitstag beenden. Natürlich wird Andreas Rümpel noch oft für die Kameraden der Dresdner Feuerwehr sichtbar werden. Als Vorsitzender des Landesfeuerwehr-Verbandes Sachsen bleibt er dem Feuerlöschwesen erhalten.

Von HGL